Solche Aktionen machen mich sehr wütend und dies war auch einer der Aspekte, der mir in der EBM nie untergekommen ist. Es gab zwar auch dort bei fast allen Rennen Massen von Besuchern, von denen deutsche Veranstalter nur träumen und ebenso ausgelassene Partys, aber das Eigentum der Gäste (=Fahrer und Teams) war jedem heilig und wurde im Ausland immer mit viel Respekt behandelt.
Die samstäglichen Trainingssitzungen brachten mir leider auch nur durchschnittlich gute Zeiten, im ersten langsamen Streckenteil konnte ich wegen mangelndem Grip kein Vertrauen ins Auto fassen, was sich dann im sehr schnellen oberen Teil der 3,05km langen Powerstrecke (Top-Speed knapp 240km/h) mit fahrerischer Zurückhaltung rächte. Vor allem die Traktion beim Herausbeschleunigen aus den teilweise welligen Kurven bereitete uns Kopfzerbrechen, ein Zeitabstand von fast einer Sekunde pro Kilometer zu den Top-Trainingszeiten der Konkurrenz entsprach nicht dem Stand, auf dem ich momentan dachte mich mit dem Osella zu befinden. Am Samstagabend standen neben einem Wechsel mancher Getriebeübersetzungen somit auch Modifikationen an der Fahrwerkabstimmung an.
Für den Sonntag konnten wir außerdem auf einen anderen Reifensatz zurückgreifen, den wir uns im Training noch „aufgespart“ hatten. Die Zeitenliste aus dem ersten Wertungslauf wies mich nach einem recht gelungenen Lauf mit nur 30/100sek. Rückstand auf den Führenden Marcel Steiner als Drittplatzierten aus, das ging völlig in Ordnung. In den folgenden beiden Läufen konnten sich Marcel und Uwe Lang etwas stärker steigern als ich, in diesen Kampf konnte ich bei meinem ersten Auftritt mit dem Osella auf dieser Strecke noch nicht ganz eingreifen. Ein dritter Gesamtrang mit einem Zeitabstand zum Sieger Uwe Lang von nur 2,5 Sekunden aus drei Läufen (über 9km) ist trotzdem für mich als „Lehrling“ absolut zufrieden stellend. Und der liebe Uwe konnte mit diesem Rennwochenende außerdem seinen ersten Titelgewinn in der Deutschen Bergmeisterschaft feiern, den ich ihm von ganzem Herzen gönne, gerade weil er mir in meinem Lernjahr schon sehr viel geholfen hat!
Am kommenden Sonntag werde ich beim „Historischen Bergpreis Happurg“ (Veranstalter: ac-hersbruck.de) mit dem Osella-BMW einige Demo-Fahrten durchführen. Darauf freue ich mich ganz besonders, da dieses seit 1990 nicht mehr ausgetragene Bergrennen in meiner Kindheit ganz sicher mein heutiges Hobby mitbegründet hat und da ich auf dieser Strecke außerdem noch nie im Rennfahrzeug gefahren bin!